60Kc pro Tag!

Die gute alte Zeit. Ich erinner mich gerade wie das war, als wir so die ersten Male mit Kumpels nach CZ gefahren sind. Meist mal einen Tag früh mit dem Zug nach Prag und abends wieder zurück. Im Alter von 15-16 schon ein kleines Abenteuer, so alleine. Das ich das überhaupt durfte?! Na jedenfalls konnte man zur damaligen Zeit nur 60Kc pro Tag tauschen, was 20 Mark der DDR entsprach. Im Ausweis wurde beim Tausch auf der Staatsbank ein Stempel gesetzt. 60Kc für einen Tag gewechselt. Ich hatte aber 120Kc dabei. Im Zug bei der Grenzkontrolle grappschte der Zöllner natürlich in meiner Brieftasche rum und fand mehr Geld als ich hätte dabei haben dürfen. Die fragten ja wie lange man bleibt. (Stand ja auch auf der Fahrkarte Hin+Rück) Versteckt hatte ich das Geld nicht. Ich habe das Bild noch genau vor mir. Der Uniformierte schrie mich an: „Machen Sie keinen Scheiss mit dem Geld!“ und feuerte meine paar zusätzlichen Scheine durchs Zugabteil. Unglaublich! Allerdings behalten durfte ich sie. Manchmal haben wir rückzu den Nachtzug genommen. So waren wir nach 0:00 Uhr an der Grenze und so galten 2 Tage, wenn man etwas mehr Geld dabei hatte. Ja so war das. Abgesehen vom damaligen Wert des Geldes, frage ich mich, was man wohl heute mit 60Kc am Tag anfangen könnte? 3 Bier, 2 Hörnchen? Mal sehen was demnächst einer zu berichten hat, der eine Reise mit dem Eisenwurm nach CZ oder Doksy antritt. Bin ja gespannt 😉

fast60kronen.jpg

13 Gedanken zu „60Kc pro Tag!

  1. tomasz

    als teenie habe ich auch gern mal das eine oder andere zugabenteuer erlebt. meist am we, ab ´95, da haben meine kumpels und ich das erste mal etwas von dem wochenendticket der bahn gehört, damals noch satte zwei tage gültig und wesentlich günstiger als heute.

    geografisch bedingt ist man nie bis cz gekommen (zumindest nicht für eine nacht), cool war es trotzdem. ziele damals: bremen, hamburg, hannover, rostock, schwerin, dänemark. was halt so in maximal vier stunden erreichbar war. einmal landete man sogar, total abgefahren, in belgien, in lüttich(!). für eine partynacht waren das mehr als zwanzig stunden zugfahrt (hin und zurück).

    der ablauf war gewöhnlch stets der gleiche. mittags hat mans sich zusammengerottet, lettenweise bier, kassetten und batterien in den reisetaschen verstaut und dann paar stunden die insassen in nahverkehrszügen unterhalten ;-).
    am zielort angekommen wurden als erstes unseren geschmäckern entsprechende mädels angeschnackt, um herauszufinden, wo man des nachts am besten baggern und durchmachen könne.
    die letzten stunden verbrachte die meute meist asselnd und pennend auf den verschiedenen bahnhöfen, ehe es mit den ersten zügen wieder gen heimat ging. ab und zu versackte man auch bei frischen bekanntschaften und stand vor erheblichen problemen, was die rückreise ohne anhang (fahrkarte) anging. ec karten hatte man damals ja noch nicht… .
    unterwegs wurde man hin und wieder von kontrolleuren genervt/ geweckt. und sonntag mittags bzw. nachmittags, zuhause angekommen, pennte man bis montag morgen durch. ab dienstag schmiedete man dann pläne für das nächste we… .

    war ne geile zeit!

  2. tomasz

    sehe gerade, dass der kommentar echt lang geworden ist. hätte man vielleicht einen neuen „eintrag“ draus machen können, oder?

    🙂

  3. Alexis Artikelautor

    @Tomasz…Zum Bsp! Den hätt ich dann auf morgen datiert und hätte somit frei gehabt und keinen schreiben müssen…lach. Aber schöner „Kommentar“ Ja die alten Zeiten…

  4. Seznameni

    Ich bin mit meinem frischen Ausweis mit 14 mit dem Moped nach CZ (bin immer schwarz gefahren, hatte keinen Schein) und die Fahrt ging nach Decin,. Dort war ich in der Disko, da ich schon immer älter aussah war es auch kein Problem.
    In CZ fühlte ich mich erwachsen denn ich bekam Alkohol (damals noch Cinzano) , hab in billigen Absteigen geschlafen und die Mädels waren locker.Die DM hatte ich ja in der Hand, die 60kc maximal Tausch kenne ich noch aus der Kindheit, ich wollte immer Pepsi Cola, Pedro Kaugummies und die optisch westlichen Turnschuhe haben, ging aber nicht.

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