Doksy 2003 – Der Sommer unseres Lebens

So Leute, ich hab euch lange warten lassen, aber hier kommt die sehnlich erwartete Fortsetzung der Vorgeschichte… 😉

Freitag Morgen, die Sachen waren gepackt, auf ging´s nach Brünn zum Motorad-Grand Prix! Über Chomutov und Prag ging es quer durch´s gelobte Land ehe Christians Focus zielsicher den ersten ersichtlichen Zeltplatz in Streckennähe ansteuerte. Schnell wurde eingecheckt, die Zelte aufgebaut und ab an die Strecke. Nach kurzer Besichtigung der Naturtribüne und ein paar vorbeirauschenden Motorrädern ging es zurück zum Zeltplatz, der sich jetzt auch langsam füllte. Direkt neben uns hatte sich ein ungarisches Paar mittleren Alters und eine brandenburgische Motorrad-Clique eingenistet. Fast hätte ich es vergessen, da war noch ein alter rostiger Skoda, ein Zelt und 2 Personen…

Leider wurde unserem Kumpel Max Neukirchner, hoffnungsvolles Talent in der Superbike-WM, in diesem Jahr noch die Wild-Card verwehrt, aber irgendwann werden wir ihn sicherlich in der MotoGP bewundern können…;-)

 Des Abends sind wir noch ein wenig über den Zeltplatz gezogen und haben mit Fans unterschiedlichster Nationalität gefeiert, ehe es uns dann ins Bettchen zog! Als ich am nächsten Morgen aus dem Zelt schaute, konnte ich es kaum glauben, aber aus dem alten Skoda, dem einen Zelt und 2 Personen waren über Nacht 2 alte Skodas, 5 Zelte und 12 Personen geworden… …so langsam wurde ersichtlich, dass sich Zigeuner neben uns breit machen, was uns zunehmend Sorgen bereiten sollte…

Nach einer gründlichen Morgenhygiene trieb es uns des frühen Nachmittags an die Strecke, um die Qualifiings anzuschauen. Von da zurück hieß es wieder Party auf dem Zeltplatz. Nachdem wir von ein paar polnischen Verrückten, die Vodka am Motorradaupuff erhitzten, Einen eingeflößt bekommen haben zogen Nau und ich weiter, da wir ein böses Ende dabei kommen sahen. Micha schaffte den Absprung nicht und trank weiter… …viel wußte er von diesem Abend später nicht mehr zu berichten… 😀 Nau und ich zogen noch ein paar Runden übern Platz und gingen dann schlafen. Micha war noch nicht da, hatte aber über Nacht noch irgendwie ins Zelt gefunden.

Am nächsten Morgen weckte mich Micha und meinte, jemand hätte unsere Campingstühle geklaut. Ich, sofort raus aus dem Zelt, sah die Zigeuner auf unseren Stühlen sitzen, ein Polizist und der Ungar daneben. In meinem Tran musste ich mir meine Stuhl zurückerobern und stieß den Übeltäter direkt vom Stuhl, sagte noch einen Satz dazu und saß mich genüßlich in meinen Stuhl und zündete mir eine an. Der Ungar beschwerte sich übrigens bei dem Polizisten, dass die Zigeuner sein Fleisch geklaut hätten. Diese ließen sich davon gar nicht stören, legten dessen Fleisch auf den ebenfalls geklauten Grill und gaben ihm seine Tupper-Dose zurück, alles in Anwesenheit der Polizei. Neben unser Zelt hatte dann noch einer hingesch… , was wir natürlich auf unsere Nachbarn schoben.

Egal, diesen Sonntag standen die Rennen an! Kurz vor Mittag ging es zur Strecke, denn 3 Klasse Rennen sollten uns erwarten. Danach ging´s wieder zum Zelt, wo Nau vergessen hatte, das Auto abzuschließen, waren ja auch nur das ganze Urlaubsgeld, Papiere usw. im Auto. Komischerweise hatte sich unsere Nachbarn aber nicht daran zu schaffen gemacht, puuh…

Nach einem weiteren Partyabend auf dem Platz hieß es Montag morgen Sachen packen und ab nach Doksy. Ich hoffe, ich hab euch nicht zu sehr mit Motorsport gelangweilt, aber lest ruhig weiter, es wird noch richtig lustig… 😉

Moment, eins hab ich noch vergessen, Micha´s Socken!!! 2 Paar weiße Tennissocken für 10 Tage Urlaub, UNGLAUBLICH! Nach diesem WE waren die schon schwarz, spielen aber nochmal eine Rolle… 😉

MONTAG – Kaum in Doksy angekommen, hieß es erst mal einkaufen, Zelt aufbauen, einchecken und die Umgebung abchecken. Unser Zelt hat seit dieser Zeit einen Stammplatz direkt nach der Rezeption auf der linken Seite, von da hat man einen perfekten Blick darauf, was den ganzen Tag über den Zeltplatz spaziert… 😀 Nach ein paar Bierchen und einer festen Mahlzeit sollte es diesen Abend ins Zamek gehen, die sollte man sich ja nicht entgehen lassen! Unser erster Weg da führte direkt an die Bar, ein paar Drinks später auf die Tanzfläche und schon hatten Micha und ich jeweils ein Mädel zur Hand. Ich wusste gar nicht mehr richtig, was so eigentlich los war, wir standen plötzlich vor der Disko, ich ging davon aus, wir zeihen weiter und wollte Nau holen, doch das Mädel ließ mich nicht mehr weg. Ich ging immer noch davon aus, dass wir jetzt ins Bilý Kamen ziehen, aber etwa 100m vorher war Schluss, denn unser Weg führte in unser Zelt! Was hier ablief, möchte ich jetzt nicht weiter beschreiben, nur eine Aussage von Micha: „Hey Matze, lass mal tauschen!“ Zum Glück konnten die Mädels das nicht verstehen, aber sicherlich haben Leute andere Geräusche gehört, der Weg zur Disko war ja nur 10m!!! entfernt… Später zogen wir dann wieder Richtung Zamek, denn Nau war ja noch da! Unterwegs verabschiedeten sich die Mädels, von einer konnte ich aber noch die Handynummer ergattern…;-) An der Disko angekommen, wurde Nau gerade von den Türstehern nach draußen begleitet. Das is schon ne echte Meiterleistung, in Tschechien aus der Disko zu fliegen, also ich hab´s noch nie geschafft! Die Frage nach dem Wie ist noch viel besser: 2 Stunden lang 2 tschechischen Soltaten ständig mit dem Arsch vor der Nase rumtanzen und ihm den Mittelfinger entgegen zu strecken, dann war das Maß voll, genau wie Nau! Da er dann auch noch den Shuttle-Service und das Taxi zurück zum Zeltplatz verwies, mussten wir ihn gezwungenermaßen begleiten und uns den Vortrag unseres Lebens anhören, was wir doch für schlechte Freunde wären etc… Dazu gab´s ständig Schläge auf den Hinterkopf! Ich schiéb´s mal ganz stumpf auf die Mädels… 😀

DIENSTAG – Zum ersten Mal durchgeführt und seitdem jeden Morgen das Selbe, halb 10 nur mit Shorts übern Zeltplatz, eine lecker Rinderbrühe abholen, in den Campingstuhl setzen, Bier auf, Kippe an. Zumindest war das bei mir der Fall, Nau und Micha lagen meist länger in den Puppen, nur ich konnte bei der Hitze einfach nicht schlafen. Heute sollte es ein wenig Sightseeing in Doksy geben, dabei musste ich mir etwas Kohle von Micha leihen, wofür ich ihm abends Einen ausgeben sollte… Die 2 Mädels vom Vorabend haben wir dann zufällig im Plus entdeckt, aber kennen wollten sie uns nicht mehr. Ich kam mir so benutzt vor!!! 😉 Mit einigen Nachbarn in unserer Umgebung hatten wir uns dann auch bereits angefreundet und mit denen ging´s dann auf die Piste… Bereits wieder gut angeheitert und vorheriger „Holzmichl“-Beschallung des Platzes gings die paar Meter hoch zum Bilý Kamen. Es dauerte nicht lange und Micha tanzte Oberkörper frei auf einem Tisch, während ich mich um seinen Drink kümmerte. An der Theke bestellte ich „Absinth double double“, worauf ich ein randvolles Whiskey-Glas mit diesem Teufelszeug bekam. Ich drückte es Micha mit der Aufforderung „Ex, ex!“ in die Hand und unter dem Einstimmen der Anderen blieb ihm keine Wahl, das Glas zu exen… Ich staunte nicht schlecht, aber die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Etwa 10 Minuten später fiel er wie ein Brett vom Tisch und schlug unsanft auf dem Ellenbogen auf, aber Micha war sofort wieder auf den Beinen, wieder rauf auf den Tisch und weiter gings…

MITTWOCH – Während ich bereits mein Morgenritual vollzogen hatte, kroch Micha ganz langsam aus dem Zelt, mit nem richtig blauen Ellbogen… 😉 Nau sollte sich erst später aus dem Zelt schauen, Kopf vorraus und Micha´s Socken vor sich ausgebreitet… Der Rest ist im letzten Rätsel beschrieben! Heute sollte ich meinen ersten Absturz feiern… Des Abends hieß es mal wieder Zamek und ich dachte, so wie das mit den Mädels die letzten Tage lief, so geht´s heute weiter, aber falsch gedacht… Rumknutschen war kein Problem, aber auf die Schnelle mitkommen wollte Keine. An den Rest des Abends konnte ich mich dann nicht mehr entsinnen. Die beiden erzählten mir am nächsten Tag, dass ich mich ebenfalls dem Shuttle-Bus verwehrt hätte und auf dem Rückweg etwa 30 Gulli-Deckel aus der Straße gerissen hätte, glauben konnte ich das nicht, aber ich hab am kommenden Tag da so 2 fehlende entdeckt… 😉

DONNERSTAG – Heute ging´s uns alles gar nicht gut, aber es war der erste Tag, an dem wir es zum Strand geschafft hatten. Ich meinte irgendwann, dass ich Bier holen gehe, Micha und Nau wollten nur Cola. Mit 50 Kronen bewaffnet reicht das nur leider nicht und ich kam mit 3 Bier zurück. Die beiden waren gleich am Meckern, aber wenn Bier so subventioniert wird, muss man einfach zugreifen… 😉 3 weitere Bier pro Nase mit Strohhalm später waren wir wieder alle gut drauf und besuchten eine Cocktail-Bar am Strand. Nachdem wir die komplette Liste einmal durch hatten, ging´s zum Bunjee-Trampolin und dann nach Hause, mit kurzem Zwischenhalt am „Jungle Creek“… Ich kann nur empfehlen, dass im nüchternen Zustand durchzuführen, denn ich hab mich da oben verdammt schwer getan. Abends war wieder Bilý Kamen angesagt, viel war nicht mehr mit uns zu wollen und die kleine Lesben-Show, die da 2 Mädels abgezogen haben, hat mir den Rest gegeben…

FREITAG – Viel ist diesen Tag irgendwie nicht passiert, wieder erst alles am Abend. Irgendwann an diesem Tag hatten wir beschlossen, dass uns die Mädels heute scheißegal sind und wir ne Schwulen-Show abziehen werden… 😀 Das hat super funktioniert und die Mädels sind voll drauf angesprungen. Als ich es irgendwann wagte Eine anzufassen, sind die beiden fast an die Decke gegangen, die haben es bis zum Ende durchgezogen, was die Mädels dann irgendwann nicht mehr interessierte…

SAMSTAG – Unser letzter Tag sollte noch mal was ganz besonderes werden, doch nur für mich… 😉 Nau und Micha lagen wie 2 Leichen den ganzen Tag im Zelt, während ich mit unseren tschechischen Nachbarn zur „Miss Mokre Tricko“-Wahl am Strand fuhr. Sowas hab ich noch nie erlebt, was da abging. Aus Deutschland kannte ich nur die Shows mit 3 arrangierten Mädels, Eimer Wasser ran schütten, eine wird zur Siegerin erklärt und Ende. Hier waren etwa 30 freiwillige Mädels, die sich einen kompletten Song unter einer eiskalten Dusche räkelten und nur 3 ihr T-Shirt anbehalten sollten. Vereinzelt gab es noch tiefere Einblicke, denn schließlich war Funk & Fernsehen auch am Start. Da hatten die beiden mal wieder was verpasst, aber der Abend sollte nicht minder aufregend werden. Zum Abschluss sollte es noch einmal ins Zamek gehen, dort angekommen blieben wir kurz nach der Treppe stehen und ich konnte nur noch Mädels sehen, kurze Hotpens, Netzoberteil, und das ganze im Neonlicht, das war zu viel für mich… 😉 Da keiner mitkommen wollte, suchte ich meine Pulle Schnaps und zog Richtung Bilý Kamen. Da angekommen besorgte ich mir noch 2 doppelte Cola-Wodka und mir ging es wieder gut. Die „Miss Mokre Tricko„-Wahl hier hatte ich glücklicherweise verpasst, aber die Dusche und der Pool das Schwimmbaseng war ja noch da. Die ganze Zeit versuchte ich, eine unserer Zeltnachbarn davon zu überzeugen, sich unter die Dusche zu stellen, was mir nicht gelang. Irgendwann tauchte dann Micha auf, ihn konnte ich dann doch überzeugen, uns gemeinsam zu duschen… Gesagt, getan, Handy, Geldbörse und Zigaretten den Nachbarn in die Hand gedrückt und ab gings samt Klamotten unter die Dusche. Plötzlich volle Beleuchtung auf der Bühne und vom DJ kam nur noch: „German rocks the show…“ Als wir nur noch in Shorts da standen, wollte ich alles. 🙂 Micha hatte nicht den Mumm und bot mir eine weitere Kiste Bier an, wenn ich allein die Hose fallen lasse… Wer mich kennt, weiß, sowas lass ich mir nicht entgehen und unten war sie… Danach hieß es Sachen schnappen, raus zum Zelt, wieder umziehen und wieder rein. Der Rest des Abends war dann ganz lustig, bis auf dass Nau mal wieder den Autoschlüssel verloren hatte, aber nicht einsah, zu suchen… Micha und ich fanden ihn dann 4 Meter neben dem Auto auf der Wiese, zum Glück!

SONNTAG – Nach kurzer Verabschiedung von unseren Nachbarn traten wir die Heimreise an. Eins stand aber fest, das war der Sommer unseres Lebens und wir kommen wieder, Jahr für Jahr…

Ich hoffe, ich hab nicht zu viel geschrieben und ihr konntet euch ein bißchen amüsieren…;-) Leider fehlen die Bilder, aber die Jahre danach sind welche entstanden… 😉

3 Gedanken zu „Doksy 2003 – Der Sommer unseres Lebens

  1. Doksák

    Hammer Story!!! Ich hab so gelacht und hätte noch stundenlang weiterlesen können!!!

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