Historie hautnah

Auf den heutigen Tag hatte ich mich so sehr gefreut, zu mal ich dachte, dass es so einen Tag niemals mehr geben wird. Ich dachte bisher, dass ich wohl niemals die Chance haben werde, einen hier geborenen Deutschen zu treffen, der auf alle meine Fragen, die sich auf das Leben von Deutschen vor dem 2. Weltkrieg in Thammühl (Stare Splavy) und Hirschberg (Doksy) beziehen, eine Antwort geben kann. Bis zum heutigen Tag, als ich Roland Ansorge traf (Foto rechts).

Ich war sehr aufgeregt und hatte mir zum Glück alle Fragen vorher aufgeschrieben. Am Nachmittag haben wir uns getroffen. Seine Eltern hatten damals das Hotel Central (das heutige Hotel Macha in Stare Splavy) gebaut, hier verbrachte er seine Kindheit und Jugend.

Hotel Central vor dem 2. Weltkrieg

Hotel Central in Thammühl, das Elternhaus von Roland Ansorge.

Hotel Macha 2008

Das gleiche Gebäude im Jahr 2008, viele Umbauten wurden gemacht. Interessant: die Dachschindeln sind noch die alten.

Alle Fragen wurden im Laufe des Gespräches ausführlichst beantwortet: Wo verlief eigentlich die Sprachgrenze? Südlich von Hirschberg/Doksy. Was stand auf den Ortseingangsschildern? Beides: Thammmühl + Stare Splavy bzw. Hirschberg + Doksy. Die Währung waren Tschechische Kronen. Als die Reichsmark kam, war der Wechselkurs für 10 Kronen = 1 Reichsmark. In beiden Orten lebten in der Regel nur Deutsche, in den Sommermonaten kamen auch Tschechen hinzu. Wer ein Auto besaß, hatte tschechische Kennzeichen.

Die Amtssprache war offiziell tschechisch, aber deutsch war natürlich auch kein Problem. Der Graf von Waldstein, ein Nachfahre von Wallenstein, lebte zu der Zeit noch im Schloß Hirschberg (Zamek Doksy). Eines seiner Kinder ging mit Roland Ansorge zur Schule. Ein noch lebender Nachfahre des Grafen von Waldstein ist Pater Angelus Waldstein (Foto) welcher noch jetzt im Kloster Ettal in Deutschland lebt und sich für die Versöhnung und Freundschaft zwischen Tschechen und Deutschen einsetzt und dafür den bayrischen Verdienstorden erhielt . Roland Ansorge erzählte Geschichten von seiner Kindheit und Jugend, die er hier bis kurz vor Kriegsende verbracht hatte. Geschichten, die vor 60-70 Jahren passierten und noch so frisch in Erinnerung waren, als wäre es erst gestern gewesen. Ich war teilweise so sehr beeindruckt, dass ich Gänsehaut bekam. Er kennt noch alle Namen von den Leuten, Nachbarn und Freunden die in Thammühl lebten, die tragische Geschichte eines Ertrunkenen, von Beschwerlichkeiten im Sommer und Langeweile im Winter, vom ganz normalen Alltag im kleinen Dorf Thammühl, von politischen Einflüssen auf das Leben am damaligen Großteich, vom Krieg bis hin zur Vertreibung im Jahre 1945. Die historischen Fotos auf www.doksy.de kannte er noch nicht, diese haben wir uns gemeinsam angesehen und er konnte alles, was seinen erlebten Zeitabschnitt betrifft, kommentieren und Geschichten darüber erzählen. Gebäude, die es noch heute gibt, Namen von Personen, die hier lebten. Villen, die nach Namen von Kindern benannt wurden. So zum Beispiel die Villa Christianne, die nach dem Mädchen Christel benannt wurde und sich unmittelbar neben dem Hotel seiner Eltern befand und auch noch befindet. Oder daß es eine Tankstelle vor der heutigen Pension Diana gab. Die Tankstelle bestand aus einer einzelnen Zapfsäule am Straßenrand, an welcher das Benzin per Hand gepumpt wurde (ähnlich einer Wasserpumpe).

Am Ende unseres Gespräches meinte Roland Ansorge, dass er wohl nicht noch einmal wiederkommen werde, für ihn sei es so eine Art Abschiedsbesuch. Er ist jetzt 82 Jahre und sein „Haltbarkeitsdatum sei schon längst abgelaufen“ fügte er mit trockenen Humor hinzu. Es waren heute 3 Stunden voller lebendiger Geschichte und mein Kopf brummt noch jetzt davon. Falls sich auf Grund dieser Informationsflut Fehler in diesen Beitrag eingeschlichen haben sollten, bitte ich um Entschuldigung und einen kurzen Hinweis. Im Vorfeld unseres Treffens hatte er übrigens einen ausführlichen Beitrag verfasst, den wir hier mit seinem Einverständnis veröffentlichen können. Wer sich etwas in Stare Splavy/Thammühl auskennt, für den ist es auf jeden Fall sehr lesenswert.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals für die Zeit bedanken, die er in meine vielen Fragen investiert hatte. Als kleines Dankeschön habe ich ihm beim Abschied die obige Original-Postkarte seines elterlichen Hotels geschenkt, die 1942 eine zufriedene Urlauberin nach Leipzig geschickt hatte. 🙂

Nachtrag: Sollte es noch weitere Zeitzeugen geben, so würde ich mich über eine Info an webmaster[at]doksy.de oder sogar über ein persönliches Treffen sehr freuen.

***

Meine Jugendzeit in Thammühl/See (von Roland Ansorge)

Am 4. September 1926 erblickte ich im damaligen Hotel Steidel –  gleich neben der Bahnhaltestelle – das Licht der Welt.  Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg waren wirtschaftlich nicht die rosigste Zeit, denn es gab kein Wirtschaftswunder, das den Bürgern Spielraum nach oben bescherte, im Gegenteil, jeder hatte ums Überleben zu kämpfen.  Thammühl jedoch hatte insofern eine gewisse Perspektive, denn der Großteich –ein Erbe von Kaiser Karl dem IV.- lockte im Sommer Gäste an. Mit diesem Potenzial im Hinterkopf gingen meine Eltern das Wagnis ein, selbst ein neues Hotel bauen zu lassen. Es war nicht größer als die anderen, gerade mal 16 Zimmer, in einfachster Ausstattung, denn es fehlte ja am nötigen Kapital. Deshalb wurde auf Pump gebaut und im Vertrauen auf die guten Kochkenntnisse meiner Mutter. Die Einwohnerzahl überschritt im Winter kaum die 300, im Sommer waren es dank der Sommerfrischler und der Villenbesitzer, die dann hier Ihre Sommerferien verbrachten bzw. Gästezimmer vermieteten, um einiges mehr.

Es gab am Ort, der kommunal der Gemeinde Hirschberg/See, dem Bezirk Dauba, dem Kreis Böhm. Leipa unterstand,  eine Volksschule, in der Rudolf Tietz fünf Jahrgänge an Schülern in einem Klassenzimmer unterrichtete. Es gab ein Postamt, eine Tankstelle, drei Kaufläden, einen Bäcker, einen Fleischer, im Sommer auch einen „Südfrüchteladen , wo so „ausgefallene“ Früchte wie Wassermelonen oder heimisches Obst zu erstehen war,  auch nur im Sommer; eine Konditorei mit Cafégeschäft, vier Hotels  (Passage, Petelka in der Ortsmitte, Heilek an der Teichbucht und das Hotel Central unterhalb des Draschen, einem Lehmmergelhügel.  Im Unterdorf betrieben einige Bauern Landwirtschaft.  Zwei oder drei der Holzbalkenhäuser sind heute eine Attraktion im Ortsbild. .   Die bei den Bauern anfallende Milch brachte der Holfeuer Bauer mit einem Pferdefuhrwerk nach Hirschberg in die Molkerei und im Verlaufe des Vormittags die Milchprodukte wieder zurück.   Was Thammühl aus der Vielzahl der kleinen Ortschaften heraushob, war ein Elektrizitätswerk, das am Seeabfluß mittels einer Turbine den Strom erzeugte.  Es gab auch keine Kanalisation, jeder Hausbesitzer musste eine Sickergrube vorhalten, die von Landwirten geleert wurden. Die Gülle war der Dünger für die Felder und Wiesen.

Es gab keine befestigten Straßen, außer der Hauptstraße durch den Ort. Es gab eine Bahnhaltestelle, von der wir „Fahrschüler“früh um 6.45  nach Böhm. Leipa in die weiterführenden Schulen fuhren, um am Nachmittag so gegen drei Uhr wieder heimzukehren. Wer Sonntags in die Kirche wollte, oder ins Kino, musste den Weg nach Hirschberg  zu Fuß zurücklegen  Etwa drei Kilometer. Da gab es dann auch einen Arzt, gleichzeitig auch Zahnarzt und eine Apotheke. Nichts dergleichen in Thammühl.  Als ich mir so als 5- oder 6 Jähriger beim Spielen eine Schädeldeckenfraktur zuzog, brachte mich unser Faktotum, Fritz der Kellner, auf dem Fahrrad in die Arztpraxis.   Erfreulicherweise ist mir außer einer tiefen Narbe kein Dachschaden geblieben.

An der Infrastruktur änderte auch der Anschluß an Reichsdeutschland nichts. Am 10. Oktober 1938 wurden wir amtlich deutsch. Eine Kradeinheit aus Glauchau hatte uns befreit. Am Gymnasium änderte sich der Stundenplan insofern, dass wir statt Tschechisch als Fremdsprache nun Englisch lernten. Mein damaliger Tschechisch- und spätere Englischlehrer, Prof Brtek hatte in Thammühl ein Haus. Diese Verbundenheit rettete mich wahrscheinlich davor, dass mein Gymnasiumsbesuch gleich im ersten Jahr wegen der schlechten Zensur in Tschechisch beendet gewesen wäre.

Aber, das Bedeutsame am Ort und damit auch ein sehr unterscheidendes Merkmal war der Großteich.  Im Sommer verbrachten wir Kinder viel Zeit am und im Wasser. Am Strand gab es eine Umkleidemöglichkeit mit Duschen, es gab am Thammühler Strand, dem damaligen Hauptstrand eine Rutschbahn und einen bescheidenen Sprungturm. Das waren unsere Attraktionen, die in der Ferienzeit weidlich genutzt wurden – sofern ich dafür Zeit hatte. Im elterlichen Hotelbetrieb gab es nämlich durchaus auch Aufgaben, die von einem Jugendlichen erledigt werden konnten.

Der Herbst war dann die Zeit, in der wir Kinder unsere Freizeit mit „Räuber- und Schande Spielen“ am Schraubenberg verbrachten. Das dichte Laub der Bäume und die Höhlen dienten als Verstecke. Alle drei Jahre war Fischerei angesagt. Der Teich wurde abgelassen, in dem man am „Schlucken“ einen Sperrbalken nach dem anderen hochzog und so den Wasserspiegel deutlich senkte.  Was übrig blieb war ein Wasserrest in der Bucht, wo die Segler ihre Liegeplätze hatten, bzw. wo  im Sommer die beiden Motorboote, die „Tista“ und die „Marie“ anlegten.

Der Teich und die umliegenden Wälder waren Eigentum des Grafen Waldstein aus Hirschberg.  Mit Nachen wurde im einzig verbliebenen Wasserlauf, dem „Jordanbach“ durch die Schlammwüste gestakt, um die sich versteckenden Fische Richtung Bucht zu treiben.  Der Teich hatte viel an Fisch zu bieten: Karpfen, Schleie, Barsche, Weißfische, Aale und Hechte.  Wir Kinder wurden von den Fischknechten ab und an mit einem wertlosen Weißfisch bedacht, den dann die Mutter schmackhaft gebraten hat.  Oder wir suchten im steinigen Uferbereich –da wo heute ein Palmenstrand ist- nach Krebsen unter den Steinen.  Das Abfischen war natürlich eine Ausnahmezeit, denn sofort danach wurde das Wasser des Baches wieder aufgestaut, damit im Sommer wieder ein Badeteich vorhanden ist.

Es gab damals nie Probleme mit Algen udgl., so dass das Badevergnügen keine Einschränkungen erfahren musste. Die drei örtlichen Tennisplätze waren für uns Kinder ein Ort, wo man sich beim „Bälleklauben“, in der Stunde 50 Heller bis eine Krone verdienen konnte.  Eine andere Möglichkeit, um sich Geld für eine Tüte Eis zu verdienen, war am Schlucken:  beim Geldtauchen.  Was die Zuschauer nicht wussten, war die Tatsache, dass der Abfluß des Teiches stufenweise in den Fels gehauen war. So war es nicht schwer, eine blinkende Münze auf einer solchen  „Sandbank“ zu sehen und aufzuheben.

Im Winter, sofern  genügend Schnee lag, wurde im „Bauerngrund“ – am Weg nach Neukalken – oder an den Hügeln im Ort  so etwas wie Schifahren geübt.  Wenn der Teich zugefroren war, und das war er meist, denn bei Minus 36 Grad hatte er eine ca 25 cm dicke Eisschicht. Dann gingen wir Schlittschuhlaufen. Dieses Eis diente aber auch der Gastronomie und dem Fleischer als Kühlmittel. Wenn das Eis seine Stärke erreicht hatte, wurden mit Sägen Platten herausgesägt, die dann in ca, 50 x 50 cm Stücke verkleinert wurden. Damit es über den Sommer aufbewahrt werden konnte, wurden am Damm unterhalb des Schraubenberges – da wo heute auch ein kleiner Strand ist – diese Eisblöcke aufgeschichtet, mit Salz bestreut, und schließlich mit Schlacke abgedeckt. Damit wurden dann Bierleitung und Kühlschrank bestückt.  Aber das Eis musste im Sommer erst einmal geholt werden. Das war dann die Aufgabe eines Hausmeisters oder wer immer dafür in Frage kam.  Auch ich musste mithelfen, denn es galt im Leiterwagen mit Muskelkraft das schwere gefrorene Wasser  nach hause  zu holen – bergauf!!!

Erst, als die Sommerfrische – so nannte man damals den Urlaubstourismus – im „Dritten Reich“ besser wurde und immer mehr Gäste aus Dresden oder Berlin nach Thammühl kamen, besserte sich die wirtschaftliche Situation und ließ an Anschaffung eines elektr. Kühlschrankes oder eine Kühlanlage denken. So entfiel das beschwerliche Eis machen und holen.

Je mehr wir dem Pubertätsalter näher kamen, umso mehr änderte sich auch unsere Jugend, denn jetzt waren wir reif für die Aktivitäten in der Hitlerjugend. Das „Räuber und Schande Spielen“ veränderte sich in Geländespiele, in Marschieren und in Lagerleben, hintergründig immer zur Vorbereitung auf das Soldatenleben. 

Im September 1943 wurde ich mit meinen Schulkollegen vom Gymnasium als Luftwaffenhelfer nach Berlin eingezogen.  Dessau, Magdeburg, Stendal und Prag waren weitere Stationen ehe es Anfang Oktober 1944 zum Barras ging. Damit war die Jugendzeit in Thammühl endgültig vorbei.

Meine Mutter wollte unbedingt noch einmal ihre ehemalige Wirkungsstätte, das Hotel Central, wiedersehen, so machten wir in den 50er Jahren  eine Stippvisite. Erst nach dem „Prager Frühling“ kehrte ich auf der Rückreise von einer Industriemesse in Iglau noch mal für eine Stunde in meinen Heimatort zurück. Ein weiteres Mal im Rahmen meiner Fotoreise für meine Ton-Bild-Schau „Das Erbe von Kaiser Karl IV. in Böhmen“. Da weilte ich mit einem Freund noch für einen Tag in Thammühl  –  und sah die vielfältigen Veränderungen, die die neuen Besitzer und Verwaltungen positiv durchgeführt hatten: die Straßen waren asphaltiert, es gab eine Kläranlage, und Thammühl war wieder eine gefragte Sommerfrische, ob es in den Außersaisonmonaten frequentiert wird, weiß ich nicht. In meiner Jugend begann die Saison an Pfingsten und endete Ende August. In dieser Zeit musste der Lebensunterhalt für das ganze Jahr und die Annuitäten bei der Bank erwirtschaftet werden. Es war mitunter sehr schwer und karg. Da  mit fortschreitendem Krieg der Tourismus deutlich nachließ, vermieteten meine Eltern das Haus an die Wehrmacht, als Rekonvaleszenzheim für schwerverwundete Soldaten. Die letzte Rate der Schulden bezahlte meine Mutter nach Kriegsende, als russische Offiziere das Haus bewohnten. Sie verhielten sich korrekt. Ich selbst war 1945 als junger, 18 jähriger Soldat in amerik., später französischer Gefangenschaft und kehrte deshalb nicht mehr heim.

Bad Kissingen, 16.Juli 2008

***

44 Gedanken zu „Historie hautnah

  1. Alexis

    Ganz große Klasse! Vielen Dank auch von mir, Herr Ansorge für diese sehr bildhaften Schilderungen! Leider konnte ich bei dem Treffen nicht dabei sein. Ich werde mir aber mit großer Neugier vieles berichten lassen!

  2. Tschechin

    Schön und bewegend geschrieben. Von Euch beiden. Das Gespräch war sicherlich sehr interessant. Ich mag alte Geschichten, die wirklich was zu erzählen haben.

  3. Doksák Artikelautor

    das gespräch war so interessant, dass ich dabei völlig vergessen hatte, mir notizen zu machen. 🙂

  4. Knedlik

    Große Klasse, wenn man den Ort etwas kennt, kann man die Erzählungen richtig nachvollziehen und sich hineinversetzen. Wirklich sehr interessant. ❗

  5. Uwe

    Sich mit alten Leuten zu unterhalten, ist immer interessant. Man erfährt, wie es wirklich war. Leider werden wir Deutschen heute immer noch belogen. Ein schlechtes Gewissen sollen wir haben. Aber wer von uns kann etwas dafür, was in der Nazizeit geschehen ist? Wir haben noch nicht einmal gelebt! Nicht, dass hier der falsche Eindruck entsteht, dass ich es gut finde. Aber den offizielen Berichten in den Schulbüchern glaube ich nicht wirklich. Da lass ich es mir lieber von alten Menschen berichten. Bin nicht so der Doksy-Kenner, aber den Bericht habe ich mit Interesse gelesen und werde bei meinem nächsten Besuch manches anders sehen.

    Alle Produkte sind auch nach dem Verfallsdatum noch gut, und so wünsche ich Herr Ansorge noch sehr viele Jahre bei uns.

    Ein Gruß aus Kölle

    Uwe

  6. Matze @ Zwönitzer Jungs

    Hammer-Beitrag, habt ihr klasse geschrieben!
    Hab mich früher auch gern mit meinem Großvater über alte Zeiten unterhalten…

    Jetzt habt ihr wohl meinen „langen“ Eintrag geknackt, oder?

  7. Roland Ansorge

    Hallo an alle, die diese Kommentare schrieben.Ich hätte nie gedacht, dass es noch Leute gibt, die sich mit „ollen Kamellen“ noch anfreunden können.
    Was mir bei meinem letzten Besuch am meisten sauer aufstieß, das ist die Tatsache,
    dass sich Thammühl nur noch als Stippvisiten-Badeort mit unzähligen, nicht gerade einladenden „restauraces“ für Billig-Touristen präsentiert. Und natürlich die leerstehenden Villen, wo langsam die Vegetation die Sicht nimmt. Dabei könnte der
    Ort sich wirklich besser vermarkten, wenn das jemand wirklich wollen würde.
    Danke allen. Roland Ansorge

  8. Martek

    Das ist grósste Problem heute. Die Stadt hált die Fússe zusammen aber die Hánde weit offen.

  9. blasni Dirk

    Es gibt viele schöne neue Häuser um den See und mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in Tschechien kommen zukünftig hoffentlich auch nicht nur Campingtouristen.

    Es war ein toller Beitrag und ich fühlte mich in eine Zeit versetzt, die ich nie erlebte.
    Ich finde man sollte den Text unbedingt auch ins tschechische Übersetzen und auf der Doksy.de veröffentlichen.

    Man kann das Angebot rund um den Machasee sicher mit einigen Angeboten interessanter gestalten, der nicht nur Jugendliche anzieht.

  10. Roland Ansorge

    zu blasni Dirk,
    bei meiner Teichumrundung sah ich keine neuen Häuser, in Thammühl nur das Haus Hubertus, das renoviert wurde. Das war das Heim meines ehemal. Tschechisch und Englischlehrers am Gymnasium in Böhm. Leipa.
    Die Krux ist die: es gibt dort keine Verdienstmöglichkeiten im Winter, so dass sich da Menschen nur im Sommer niederlassen und im Herbst gehen. Wir blieben auch im Winter, wenn auch bescheiden. Dann würden sich die Menschen mehr mit „ihter neuen Heimat“ identifizieren und etwas bewegen. Dann gäbe es vielleicht auch wieder einen Bäcker. Kaufläden a la „Tante Emma“ haben heute keine Chance mehr.
    Eine Sommerfrische bleibt eine S-o-m-m-e-r-frische, aber kein Ganzjahresbetrieb, von dem die Menschen auch im Winter leben können. Das ist das Problem.
    Aber es könnte zumindest im Sommer sich gepflegter und attraktiver präsentieren.
    Das ist meine Erkenntnis von meinem Besuch. Roland Ansorge

  11. Lutz Petelka

    Hallo an alle,
    ich bin zwar erst 1965 geboren, aber der Name Petelka ist ja nicht so üblich, wie Meier, Müller, etc. Und jetzt kann man ja per Google gute Suchergebnisse finden. Auf jeden Fall stammt mein Opa/Oma aus Tammühl. Das Elternhaus steht noch, es wohnt jetzt glaube ich ein Arzt aus Prag drinnen.
    Ein prima Zeitzeuge für Euch wäre noch mein Onkel Willibald Petelka, mein anderer Onkel Franz ist leider vor 2 Jahren schon gestorben, kurz vor dem 80. Geburtstag.
    Mein Vater Rudi war damals noch zu jung, 1941 geboren.
    Hatten noch lange Kontakt zu einem Onkel in Rumburk.
    Wenn mir mal jemand eine E-Mail oder Tel-Nr. zusendet, dann wäre ein Treffen mit meinem Onkel Willibald siche interessant. Vielleicht möchte ja Herr Ansorge mal mit meinem Onkel in Verbindung treten ???
    Ich bin beruflich bedingt zur Zeit wohnlich in Der Nähe von Schweinfurt.
    Herr Ansorge wohnt also gleich um die Ecke in Bad Kissingen.
    Viele Grüsse

  12. Doksák Artikelautor

    Hallo Lutz, danke für Deinen Beitrag. Herr Ansorge wird sich bestimmt hier melden, da ich glaube, dass er regelmässig hier rein schaut. In Stare Splavy/Thammühl kenne ich eine Villa, die einem Arzt aus Prag gehört. Vielleicht ist das das Elternhaus (siehe Foto)?
    Das ehemalige Hotel Petelka steht noch (heutige Pension Ruch), aber das Gebäude hat leider seine besten Jahre schon lange hinter sich…

  13. Ansorge Roland

    Erst mal: ein gutes neues Jahr an alle.

    #es stimmt, ich schaue schon öfters mal hier rein, um zu sehen, ob es neue Kommentare gibt.
    Wenn mich jemand anrufen möchte: 0971-4927 oder 63044.
    Leider ist mir der damalige Inhaber des Hotel Petelka nicht mehr bekannt, weil sich unser Kontakt auf die Schulfreunde beschränkten. Auch als Mitschüler ist mir der Name nicht geläufig. Aber vielleicht kann man sich ja auf die Sprünge helfen.
    Beste Grüße Roland Ansorge

  14. Lutz Petelka

    Hallo alle zusammen,
    vielen Dank für die Info, hätte nicht gedacht, daß es so schnell geht.
    Euch allen auch ein gutes 2009.
    Habe heute mit meinem Onkel telefoniert, also unser Elternhaus wurde von meinem Opa selbst gebaut 1928, denn er war Beruf Maurer und hat auch bei Graf Wallenstein etliche Torbögen gemauert. Damals gab es noch keine Strassen und wir waren Nummer 167. Damals links das letzte Haus, danach kam noch die Feuerwehr mit dem Spritzenhaus und dann Wiese.
    Schade, ältester Onkel ist leider vor 2 Jahren verstorben, der war Baujahr 1928, den hätte essicher brennendst interessiert, aber er war damals nach Kriegsende zwangsweise von den Schechen in die Steinkohle verschleppt worden, Zwangsarbeit oder so, war dort mehrmals verschüttet und meine Großeltern sind nicht ohne Ihn ausgewandert. Als dann alle rausgeschmissen wurden, blieb uns nur noch die Sowjetische Zone !!!
    Bis demnächst, viele Grüsse Lutz.

  15. Grit Petelka

    Hallo Lutz,
    hatte Dein Opa einen Bruder der Kurt hieß und 1922 geboren wurde?
    Das war mein Opa und ich würde mich freuen etwas über seine Herkunft zu erfahren.
    Gruß Grit

  16. Andreas Rinke

    Hallo
    mein Uhr Opa hieß Anton Petelka und ist 1864 geboren und mein Opa mütterlicherseits hieß Erwin Petelka er stammte aus dritter ehe und ist 1925 in schüttenitz bei leitmaritz geboren….da mein opa immer gesagt hatte das alle die den namen Petelka tragen irgendwie Verwandt sind sind wir höchstwarscheinlich Verwandt .

    Gruß Andreas

  17. Rüdiger

    Der großartige Bericht von Herrn Ansorge erinnert mich sehr an die Erzählungen meiner Großmutter, insbesondere die Geschichte mit den „Sommerfrischlern“ und den Münzen auf den Sandbänken ist mir noch sehr gut in Erinnerung. Aus ihren Erzählungen weiss ich auch, dass damals (in den 20er Jahren) nur zwei Bauern Pferde besessen haben sollen. Auf dem Hof meiner Urgroßeltern gab es Zugkühe, zusätzlich mußte mein Urgroßvater (Franz Mauder, geb. 1867) als Waldarbeiter Geld verdienen. Im Sommer wurden Zimmer an Urlauber vermietet, was recht ertragreich gewesen sein soll. An guten Tagen schickte man eines der Kinder mit einem Bierseidel gegenüber in die Schänke (und die gibt es heute noch!), um dem Vater ein kühles Bier zu holen. Meine Großmutter wurde 1909 als Charlotte Mauder in Thammühl geboren. Sie hatte noch fünf Geschwister und das Haus liegt an der Hauptstraße, ziemlich zentral. Vielleicht ist Ihnen, Herr Ansorge, die Familie Mauder noch bekannt? Nach dem Tod meines Urgroßvaters 1932 hat mein Großonkel Josef Mauder den Hof übernommen. Auch meine Großtante (Tini bzw. Cölestine geb. 1903) lebte bis 1945 in Thammühl. Als einzige Zeitzeugin lebt noch meine Tante Eva/Evi, geb 1933, die bis 1945 alle Sommermonate bei ihrer Großmutter in Thammühl verbrachte.

    Gruß und vielen Dank an Herrn Ansorge,
    Rüdiger

    1. C.Mauder

      Hallo Rüdiger,

      auf der Suche nach meinen näheren Vorfahren bin ich auf diese Seite gestossen. 🙂
      es ist nicht einfach nur durch das Internet etwas zu finden. Ich hätte, wenn Sie nichts dagegen haben, ein paar Fragen zur Familie „Mauder“ 🙂 Mein Urgrossvater hiess nämlich „Josef Mauder, Sohn von Josef und Elisabeth und war verheiratet mit einer Frau Berta Queisser.
      Ich bin gespannt,

      Gruß,
      C.Mauder

      PS: Ich hoffe der Thread wird noch von jemandem aktiv betreut.

  18. Doksák Artikelautor

    wo befindet sich denn die schänke? oder wie heisst sie heute? oder gibts vielleicht ein historisches foto vom elternhaus?

  19. Alexis

    Würde mich auch interessieren.

    PS: Ich finde die Resonanz auf den Beitrag (vor allem Rolands Bericht) sehr schön. Vor allem das der eine oder andere Dinge bestätigen oder noch zusätzlich erzählen kann. Prima!

  20. Ansorge Roland

    zu Rüdiger,
    der Name Mauder ist mir bekannt, auch, dass ein Franz Mauder mehr Handlanger als Bauer gewesen sein muss, denn der verdiente wohl mehr mit Gelegenheitsarbeiten.
    Aber persönlich kann ich mich nicht erinnern, da wir ja verschiedenen Generationen angehörten.
    Leider habern meine Eltern, die der Ersten-Weltkriegsgeneration angehörten, nie über die Zeiten vor meinem Erdendasein gesprochen, die wohl auch kaum für mich als Kind nicht so interessant waren, dass sie in Erinnerung geblieben wären. Es war jedenfalls
    keine gute Zeit, denn Wir tschaftskrise und Inflation waren beherrschend.

    Was die erwähnte Schänke angeht, so gab es im Ort (zu meiner Zeit) nur die Hotels Steidel, Passage, Petelka, Heilek und das Central. Als 14.15 Jähriger stand ich oft genug hinter dem Zapfhahn, um Bier für die Lokalgäste einzuschenken, aber auch, um Krüge zu füllen, die gebracht wurden, um ein frischgezapftes Bier zum Abendessen zu haben.
    Ich k önnte mir vorstellen, dass die Schänke, die hier gemeint ist, heute die Disko in Thammühl und das Restaurant „Klippek“? an der Hauptstrasse sind. Aber ich weiß wirklich nicht, ob das damals auch schon eine Schänke war.

    Ein Aspekt, den dieser Blog für mich bewirkte, ist der, dass ich dadurch wieder mehr Bezug zu meinem Heimatort bekam und auch einige alte „Kumpels“ ausfindig machte.
    Schade, dass ich nur wenig zu Deiner Frage beitragen konnte.
    Dennoch: alles Gute und weiterhin viel Spaß an der Vergangenheit.
    Roland

  21. Doksák Artikelautor

    Dass der Blog hier ein kleiner Treffpunkt geworden ist, um die Geschichte neu zu erleben, freut mich sehr. Jetzt muss sich nur noch jemand aus Hirschberg (Doksy) melden und mit mir mal eine kleine Tour durch die Stadt machen und meine 1000 Fragen beantworten. 😉

    Das Restaurant Sklipek (Stare Splavy) war ja früher „Fehrlo´s Gasthaus“ in Thammühl, vielleicht war es ja tatsächlich die Bier-hol-Schänke?

  22. Rüdiger Scholz

    Danke für die Antworten und Meinungen.

    Ja, Herr Ansorge, dieser Franz Mauder muss mein Urgroßvater gewesen sein. 1932 ist er bei einem Unfall mit seinem Kuhgespann ums Leben gekommen und wie üblich in Hirschberg begraben worden, da Thammühl keinen Friedhof hatte. Ist das eigentlich immer noch so?
    Meine Urgroßmutter ist 1945 während der Vertreibung an Typhus gestorben und schon nicht mehr in Hirschberg bestattet worden.

    Vom Hotel Petelka wurde auch oft erzählt, aber die Schänke war definitiv das heutige Restaurant/Discothek/Nachtclub Sklípek. Schräg gegenüber, Richtung Ortsmitte bzw. Bahnübergang steht das Geburtshaus meiner Großmutter (1909-1998) und meiner Mutter (geb. 1943). Laut Internetseite „Disco Sklípek“ wird in der „Schänke“ heute weit mehr geboten als früher!

    Vielleicht Doksák ist der Name „Schänke“ wie Kneipe von meinen Vorfahren benutzt worden und das Gasthaus hieß offiziell “Fehrlo´s Gasthaus“?! Die Bezeichnung Thammühl im Kummergebirge ist mir allerdings neu, aber interessant! Später wurde im Zusammenhang mit Hirschberg und Thammühl mehr auf den Großteich (heute Machasee) verwiesen.

    Ich habe noch ein paar Fragen an Herrn Ansorge:
    Die Bezeichnungen an Ortsschildern, Bahnhöfen etc. waren zwischen 1919 und 1938 sicherlich zweisprachig, aber wie war es mit den tschechischen Pässen, die ja alle Thammühler von 1919 bis 1938 hatten? Wäre mal interessant wie diese ausgesehen haben.
    Meine Großmutter hat auch viel von der Volksschule erzählt. Ob es der gleiche Lehrer (Rudolf Tietz) war, der damals bei Ihnen unterrichtete, weiss ich leider nicht. 1918 sollte meine Oma den Kaiser Franz-Joseph aus dem Schulbuch reißen, konnte dies aber verhindern, da das Schulbuch ihr Eigentum war (so hat sie es erzählt).
    Interessant ist ja auch, dass die Kreisstadt Dauba und nicht Hirschberg war (obwohl größer an Einwohnerzahl und mit Bahnanschluss). In einem alten Atlas aus den 40er Jahren war eine Bahnverbindung Hirschberg-Dauba als geplant eingezeichnet. Wissen Sie etwas über dieses Projekt?

    Gruß,
    Rüdiger

  23. Ansorge Roland

    Friedhof (…und wie üblich in Hirschberg begraben worden, da Thammühl keinen Friedhof hatte. Ist das eigentlich immer noch so?):
    Ja, denn nach wie vor ist Thammühl nur ein Ableger von Doksy, wenn gleich touristisch bedeutsamer – oder könnte es zumindest sein, weil Hirschberg eben doch weiter vom Teich weg liegt und auch nicht die touristische Infrastruktur hat (Anzahl an Hotels, Pensionen, Fremdenzimmern und Restuarants). Da wird wahrscheinlich „Doksak“ Einwände haben.

    Schänke in Thammühl (Laut Internetseite „Disco Sklípek“ wird in der „Schänke“ heute weit mehr geboten als früher):
    Das habe ich im vergangenen Jahr auch so erlebt, abgesehen von der sogenannten Disco, die mit Disco in hier landläufigem Sinne wenig gemeinsam haben kann, denn das ist mehr der Biergarten als ein geschlossener Raum -so sehe ich es.. Leider -und das hat mich im letzten Jahr am meisten enttäuscht, lebt (vegetiert) Thammühl wie auch Hirschberg in erster Linie vom Kurzzeittourismus und vom Angebot an Bier. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Gäste gibt -wie früher- die hier wochenlang Urlaub machten und in erster Linie das Badanagebot am See suchten und nutzten.

    Bahnhöfe und Ortschilder: (Die Bezeichnungen an Ortsschildern, Bahnhöfen etc. waren zwischen 1919 und 1938 sicherlich zweisprachig)
    Richtig, wie auch die Ansagen der Haltestellen. (aber wie war es mit den tschechischen Pässen?) Also, da muss ich total passen, denn wir brauchten ja keine Pässe. Wie waren ja endlich in Deutschland – und Fernreisen, wie heute, gab es nicht.

    Volksschule (Ob es der gleiche Lehrer (Rudolf Tietz) war):
    Also ich kam 1932 in die Thammühler Volksschule und hatte immer Rudolf Tietz als Lehrer. Die Familie Tietz kam nicht allzu lang vorher aus der Gegend von Bösig, es war wahrscheinlich Wobern.

    Bahnstrecke (In einem alten Atlas aus den 40er Jahren war eine Bahnverbindung Hirschberg-Dauba als geplant eingezeichnet. Wissen Sie etwas über dieses Projekt?):
    Das habe ich nie mitbekommen, es hat uns auch nicht so sehr interessiert, denn wir als Fahrschüler waren an Böhm. Leipa angebunden. Dauba war für uns unbedeutend, obwohl Kreisstadt. Dort war das Amtsgericht und sonstige Behörden. Hirschberg war da unbedeutend. Ich glaube, dass sich da inzwischen was verändert hat, denn Dauba ist nach wie vor ein unscheinbares Nest. Zumindest war es so, als ich vor ca 10 Jahren da von Melnik kommend durchgefahren bin. Grundsätzlich: Thammühl, auch Hirschberg, wie auch die ganze Gegend, war und ist meine Heimat, aber in 60 Jahren hat sich da kaum viel zum Positiven verändert. Nicht einmal die Campingplätze sind eine Attraktion. Allerdings sind im Sommer die Sport- und Spieleinrichtungen am Strand bzw. im Wasser eine Aufwertung. Wie mir mein ehemaliger Mitschüler und Freund kürzlich sagte, sind das Einrichtungen, die eine kanadische Firma installiert hat. Ob sie nur am Verkauf profitierten oder sich damit auch eine Aufwertung als Sommerfrische erwarten, kann ich nicht sagen. Wenn der Rest nicht mitzieht, dann hilft das auch nicht viel. Aber vielleicht soll es eine Art von „Promotion-Destination“ für eine weitere Verbreitung der Produkte in Europa sein. Who knows?

    Hirschberger Zeitzeugen:
    Ende August (22,23,) hält doch Karl-Albrecht Waldstein, (Pater Angelus) wieder ein katholisches Kirchenfest in Hirschberg, zu dem etliche alte Hirschberger und Thammühler anreisen. Er rügte (nicht als wirklich gemeint), dass ich selbst noch nie dabei war und mal kommen sollte. Aber ich bin Anfang August in Thammühl. Eine recht rege Vertreterin der Hirschberger ist Getrud Jona-Meyer, geb. Rösler (ehem. Schreinerei in Bahnhofsnähe). Tel.-Nr. liegt mir vor. Vielleicht kann sie jemanden empfehlen, der Auskunft geben könnte.

    So viel für heute,
    beste Grüße
    Roland

  24. Rüdiger

    Danke für die Antworten!

    Ich habe heute mit meiner Tante (Jg. 1933) telefoniert und noch einige interessante Dinge erfahren:

    Als ich ihr die Frage nach der Familie Ansorge stellte, kam sofort die Antwort: „Nu kloar“, die hatten das Hotel Central! Sie wusste auch, dass das Haus der Großmutter in der Hauptstraße Nr. 7 steht. Heute müsste das die Jana Roháče z Dubé – Straße bzw Dalibora z Myšlína – Straße sein (vielleicht eher letztere). Direkt am See (müsste heute die Straße Krále Václava IV sein) hat meine Großtante mit ihrem damaligen Mann Ernst Görner gelebt (vielleicht ist Ihnen die Familie Görner bekannt?).

    Was auch noch für andere interessant wäre, sind die Geschichten, die über die Insel im See („das Mäuseschloss“) erzählt wurden. Zudem soll es auch noch „Stories“ über die „Enteninsel“ (Wo liegt diese?) und über den Nachbarort Habstein/Habichtstein gegeben haben?!

    Gruß,
    Rüdiger

  25. Doksák Artikelautor

    Mail von Roland Ansorge:

    > Als ich ihr die Frage nach der Familie Ansorge stellte, kam sofort die Antwort: „Nu kloar“, die hatten das Hotel Central! Sie wusste auch, dass das Haus der Großmutter in der Hauptstraße Nr. 7 steht. Heute müsste das die Jana Roháce z Dubé – Straße bzw Dalibora z Myslína – Straße sein (vielleicht eher letztere). Direkt am See man hat die früheren, staubigen Sandstraßen inzwischen asphaltiert und auch mit Namen versehen. (müsste heute die Straße Krále Václava IV diese Straße ist nicht direkt am See, sondern im Ort – und zwar etwa 100 m oberhalb der Bahnhaltestelle und führt dann links hinauf. ein) hat meine Großtante mit ihrem damaligen Mann Ernst Görner gelebt (vielleicht ist Ihnen die Familie Görner bekannt?).Leider nein.
    >
    > Was auch noch für andere interessant wäre, sind die Geschichten, die über die Insel im See („das Mäuseschloss“) erzählt wurden. Ja, man erzählte sich, dass ein reicher Gutsbesitzer seine Ernteerträge auf der Insel vor den Mäusen in Sicherheit bringen wollte. Doch die schwammen dahin und frassen alles auf. So meine Erinnerung an die Erzählung. Das Mäuseschloss war früher ein Sperrgebiet, weil es die Nistplätze der Lachmöven waren. Damals gab es eine große Kolonie von Lachmöven. Wie ich im letzten Jahr sehen konnte, halten sich heute Möven nur noch am Teich in Neugarten auf. Zudem soll es auch noch „Stories“ über die „Enteninsel“ (Wo liegt diese?)Im östlichen Bereich des Teiches. Da der Bereich Bornay heute Badegebiet ist, mit Parkplätzen, auch FKK Strand und Windsurferdepot, ist dort nun viel Betrieb. Allerdings ist dieser Abschnitt keine Visitenkarte, eher das Gegenteil. Vergammelte Imbissbuden udgl. Auch die Enteninsel war einst ein Naturschutzgebiet, weil da Haubentaucher und Wildenten nisteten. Heute gibt es die auch nicht mehr. Der ganze Teich ist im Sommer ein Revier der Windsurfer, die mit Tempo (beei entsprechenden Windverhältnissen) über der Teich flitzen. Da sind die paar Segler harmlos. und über den Nachbarort Habstein/Habichtstein gegeben haben?! Die kenne ich leider nicht. Gruß Roland PS. Unter „DoksyBlog – Hotels in Thammühl – gibt es auch eine Karte mit den Straßennamen.

  26. Regina

    Die letzten deutschen Eigentümer des Hotel Petelka waren Josef(1882-1945) und Theresia(1884-1972)Petelka.Sie hatten vier Töchter und so starb der Familienname aus.Josef hatte einen jüngeren Bruder, der in Hirschberg/Doksy gegenüber der Kirche ein Friseurgeschäft hatte.Der wiederum hatte eine Tochter Else und einen Sohn Rudolf,der aber in den Kriegswirren ohne Nachkommen ums Leben kam.Diese Petelkafamilie war mit anderen gleichnamigen wissentlich nicht verwandt.
    Das hilft Grit und Lutz nicht weiter,war aber vieleicht doch informativ.

  27. Ansorge Roland

    Hallo Regina,

    wer sich so in der Familie Petelka auskennt, muss ein insider sein.
    Welche Beziehung hatten oder haben Sie zu Petelkas und zu Thammühl.
    Sind Sie eine der vier Töchter?
    Ich war in den 40ern zu jung, um die Familiengeschichten der Thammühler zu erfassen – und auch nicht interessiert. In der Jugend geht anderes vor.
    Aber heute im Alter denkt man halt doch noch öfters mal an die Zeit damals.
    Würde mich freuen, wenn Sie Ihr Geheimnnis etwas lüften würden.
    Mit freundlichen Grüßen aus Bad Kissingen Roland Ansorge

  28. Regina

    Hallo Roland,
    ich bin die jüngste Enkelin dieser Petelkafamilie und die Tochter von Hildegard (1916-2005),der jüngsten Tochter.Grüsse!

  29. Ansorge Roland

    Guten Morgen Regina,
    danke für die prompte Aufklärung. Wie ich richtig vermutete, eine insiderin, die die verwandschaftlichen Verbindungen genau kennt. Dennoch erstaunlich, denn leider ist mit der Vertreibung aus unserer Heimat auch so mancher „Draht“ abgerissen und nicht mehr erneuert worden. Dafür gibt es natürlich auch plausible Gründe: die Sicherung der eigenen Existenz in der neuen Umgebung.
    Ich weiß nicht, ob Sie noch einmal das Haus Ihrer Großeltern besucht haben. Es gehörte nicht mehr zu den Objekten, die man „übernehmen“ oder gar sanieren wollte.
    Bin gespannt, ob das „Bauloch“ gleich daneben noch immer im gleichen Zustand ist, wie vor 10 Jahren. Oder im letzten Jahr. Leider ist Thammühl nicht mehr der „Sommerfrischenort“ wie früher, obwohl der Großteich noch immer eine Attraktiion ist und an den Sommertagen viele Fremde anlockt. Auch aus Deutschland.
    Beste Grüße Roland Ansorge

  30. Stefanie H.

    Hallo Roland,

    dein Blog ist wirklich sehr intressant & aufschlussreich, wenn es um die Familie Petelka geht.

    Ich selber bin die Enkelin von Else (Elisabeth) Petelka & Willibald Hanisch. Die Familie Hanisch hatte zur damaligen Zeit eine Bäckerei, leider kann ich nicht sagen ob diese Bäckerei auch in Hirschberg war. Eventuell weißt du da mehr?

    Else Petelka verstarb leider im September 2007 & Willibald Hanisch 2006.

    Beste Grüße Stefanie H.

  31. Roland

    Hallo an alle, die sich für Thammühl interessieren.
    Heue erhielt ich einen Anruf aus Sachsen, von einem Nachfahren der Heileks, deren Hotel schon vor längerem abgerissen wurde, das damalige Strandholte Heilek an der „Bucht“. Das wird jetzt, so erfuhr ich, neu aufgebaut und zwar als Appartementanlage. Man kann das im internet erfahren, leider habe ich nicht die genaue Bezeichnung. Aber unter
    e.mail: guenther.hackel@sixtus.de kann man sich erkundigen.

    Das „tiefe Loch“ am ehemal. Hotel Petelka, das mir vor 25 Jahren auffiel, das existiert noch an gleicher Stelle und gleichem Umfang. Das ist offensichtlich jemandem das Geld ausgegangen.
    Genannter Günther Hackel war erst vor kurzem in Thammühl, er hat im Leipaer Heimatbrief meine Aufzeichnungen „Doksy Blog History“ gelesen, die da kürzlich veröffentlichr wurden.
    Bis demnächst Roland Ansorge B ad Kissingen, 15.8.2011

  32. Doris Seibt

    Hallo alle Freunde von Thammühl,

    es war auch der Geburtsort meiner Mutter und ihrer 2 Geschwister.
    In Haus Nr. 19. Damals gab es nur Hausnummern, welche bis zur Wendezeit so erhalten geblieben sind. Erst nach der Wende ab 1990 wurden Strassennamen eingeführt. Gott sei Dank haben viele Bewohner noch die alten Nummern an den Häusern gelassen, damit sich die früheren Einwohner besser orientieren können. Die damals nach dem Krieg neuen Einwohner von Haus Nr 19 sind inzwischen beide verstorben und das Haus steht leer. Es gehört inzwischen der Tochter der Familie Hauptmann, wenn sie es denn vom Staat gekauft haben.
    Ich war als junge Frau oft in Thammühl, da ich dort noch eine Freundin wohnen habe, die heute noch in Haus Nr. 79 wohnt. Wir fahren immer wieder, wenn es passt, hin.
    würde mich freuen, wenn sich noch andere Nachkommen unserer Eltern für diesen sehr schönen Ort interessieren würden.
    beste Grüße
    Doris Seibt Markt Schwaben, doris.seibt@arcor.de

  33. Yvonne G

    Hallo… Bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen . Mein Mann ist ein Hanisch. Er hätte einen Vorfahren mit Namen Richard Hanisch. Es gab ein Foto auf dem die Hanisch vor ihren Laden stehen. Das Schild war in ostdeutscher Schrift “ Bäckerei USA Hanisch“ Richard Hanisch wanderte nach Amerika aus. Die Familie meines Mannes lebt und lebte in Chemnitz. Seine GroßEltern hießen Else und Hans Hanisch. Sein Vater heißt Jürgen und seine Tante hieß Ruth… Besteht vielleicht ein Verwandschaftsverhaltnis nach Hirschberg??? Es wäre schön. wenn Ihr uns weiterhelfen könnt.

  34. Heiko

    Hallo, meine Mutter und ihre Familie lebten in den 40ern in Thammühl. Eine Adresse von 1944 lautet Waldesruh 131 (heute Otakara Nejedleho)
    Kann ich herausfinden, ob das alte Haus noch steht und wann die Familie Theodor Nikolaus Müller nach Thammühl kam (von Düsseldorf)?
    Freundliche Grüße
    Heiko

  35. Stefanie H.

    Hallo Yvonne,

    leider habe ich deinen Eintrag viel zu spät gelesen. Ich hoffe dennoch, dass du dies nachträglich liest. Ein ähnliches Foto von der Bäckerei Hanisch hing bei meinen Großeltern im Haus. Für näheren Kontakt bitte hier noch einmal melden und eventuell eine E-Mail Adresse hinterlassen. Würde mich wirklich freuen.

    Viele Grüße

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