Fortsetzung des gestrigen Beitrages „Schlachtfest im Hotel Grand„:

Nachdem es für die Tischdiebe des Vorabendes 1:0 gegen uns stand, hatten wir überlegt, wie man wieder einen Gleichstand erzielen konnte und deshalb haben wir uns etwas ganz Nettes überlegt

Um unserem sorgfältig geplanten Doksy-Wochenende einen würdigen Abschluß zu geben, wollten wir uns natürlich am Sonntag noch mit einem Frühstück im Hotel Grand belohnen. Diese Idee kam uns gegen 4:00 Uhr in der Nacht, kurz vor dem Schlafengehen. Dank Wecker Zufälligerweise waren wir nach nur 3 Stunden Schlaf schon um 7:45 Uhr putzmunter und somit Punkt 8:00 Uhr die ersten Gäste im Restaurant und unser Lieblingstisch (mit der Tiger“-Couch war frei! So ein Zufall! 😉 Hach wie haben wir uns gefreut! Da unser Reservierungsschild vom Vorabend nicht mehr drauf stand, war „unser“ Tisch offenbar für alle Hotelgäste zur freien Verfügung (also auch für uns!) und wir nahmen Platz.

8:01 Uhr (also eine Minute später) kam eine nette Dame (deutscher Hotelgast) an unseren Tisch und bat uns höflich bestimmt, aufzustehen und uns an einen anderen freien Tisch zu setzen, da sie dort immer sitze, wo wir gerade sitzen (Aha…. das klang wie eine Selbstanzeige *innerlichbreitgrins*). Wir haben Sie überrascht angeschaut und Ihr mitgeteilt, daß wir auch Hotelgäste sind und der Tisch nicht reserviert war. Sie war anderer Meinung und meinte, daß auf dem Tisch ihr Reservierungsschild stehen müsse, welches Sie am Vorabend dort gesehen hatte. Währenddessen durchsuchte sie die Tischdekoration und die kleinen Papp-Aufsteller für Honigkuchen und Fruchtsäfte nach dem „REZERVE“-Schild (Am liebsten hätte ich Ihr gesagt: „Liebe Dame, das ist nicht die Wahrheit! Gestern, das war UNSER SCHILDCHEN…“). Jetzt war natürlich kein Schildchen mehr da 😉

Daraufhin erfolgte ein weiblicher Taktikwechsel: Etwas bockig stubbste sie jetzt an dem Stuhl herum, auf dem die Jacke von Alexis hing und ich dachte jeden Moment setzt sie sich darauf. Aber es war, wie gesagt, eine Dame. Und Damen machen so etwas nicht. Es blieb bei Worten. Die erwartete Sitzblockade blieb aus.

Plötzlich erneuter Taktikwechsel! Sie teilte uns Ihr Leid mit. Da heute alle abreisen werden, brauche sie diesen Tisch und es gibt keinen anderen freien Tisch für 6 Personen (es war 8:03 Uhr und es gab noch viiiiele freie Tische für 6-8 Personen). Auf den folgenden Moment hatte ich mich am meisten gefreut: Ich schlug Ihr unter anderem den großen Tisch im Eingangsbereich des Restaurants vor. Das war „zufällig“ genau der Tisch, an dem wir den Schlachtfest-Abend verbringen mussten, weil die Dame und 5 weitere Hotelgäste unsere Tisch-Reservierung ignorierten übersehen hatten. Dieser Vorschlag gefiel ihr verständlicherweise gar nicht. hmmmm… kann ich gar nicht verstehen

Und schon wieder ein Taktikwechsel: Sie argumentierte, daß wir „noch jung sind und uns deshalb an einen anderen Tisch setzen könnten“… Dieses hilflose Argument fand ich absolute Spitze!

Auch wenn es eine Dame war und Ihre Hartnäckigkeit durchaus Respekt verdient, wurde das Gespräch bald ziemlich belästigend für uns und dies teilten wir ihr mit: „Es tut mir sehr leid, aber wir werden uns nicht an einen anderen Tisch setzen! Wir möchten jetzt frühstücken. Vielleicht klären Sie das mit dem Kellner.“ Daraufhin ging sie und kam auch nicht wieder zum Tisch zurück. Vielleicht war sie beim Kellner, aber das konnte man vom Tisch aus nicht sehen. Jedenfalls hat sich die Dame offenbar wieder daran erinnert, daß Damen höflich sein sollten und wir konnten endlich in Ruhe mit dem Frühstück beginnen. Sie nahm an einem Tisch am anderen Ende des Restaurants Platz, die restlichen Tischdiebe Ihre Bekannten ebenfalls. *grins*

Das war der erhoffte Ausgleich! Spielstand 1:1!

Da wir mit unserem Frühstück relativ schnell fertig waren und danach noch eine Zigarette rauchen wollten, beschlossen wir, obwohl es in Tschechien kein Rauchverbot gibt, mit Rücksicht auf die anderen Gäste in den Nebenraum zu gehen. Wir standen auf. Der Kellner räumte schnell unser benutztes Geschirr vom Tisch und die nächsten Gäste konnten sich auf die „Tiger“-Couch setzen und Ihr Frühstück genießen. Die Dame von vorher hatte also heute früh binnen 20 Minuten schon zum 2. Mal „Ihren“ Tisch an andere Gäste „verloren“. *wiedergrins*

Ein unverhofftes 2:1 für uns!

Dieser Tag begann einfach fantastisch, wir verließen das Hotel mit einem unglaublich breiten Grinsen und völlig übermüdet, aber die Freude über das geglückte Rache-Frühstück war größer als die Müdigkeit durch den Schlafmangel! 😈

Liebe Tischdiebe! Nehmt es uns nicht krumm, aber das mußte einfach sein. Ihr hattet einen schönen Schlachtfest-Abend und wir dafür ein schönes Frühstück! Wenn Ihr Lust habt, sehen wir uns gern mal wieder und dann trinken wir ein Bierchen zusammen – und zwar alle an einem Tisch! Das meine ich ernst! Ich geb einen aus!